30.11.2013 - Magendrehung
Mit etwas zeitlichem Abstand (5 Wochen) und die Gewissheit das Cessy auf
einem sehr guten Weg ist, will ich nun auch hier über unseren Notfall
berichten. Am Samstag den 26.10.2013 verbrachte ich die Nacht in der
Fürstenwalder Tierklinik von Dr. Matzke.
Spät abends, so gegen 23:00 Uhr stellte ich bei Cessy eine nicht gewohnte
Unruhe fest. Begleitet von ständigem Würgen und Hecheln sowie merklichem
Unbehagen.
Als ich dann auch noch ein aufgasen des Magens feststellte war für mich
klar das es sich hier nur um eine Magendrehung handeln konnte was sich
später in der Klinik auch bestätigte. Da bei solchen lebensbedrohlichen
Notfällen der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle spielt, war Eile
geboten. Irgendwie schafften wir es, nach vorheriger telefonischer
Absprache, so ca. 0:30 Uhr in der etwa 30 km entfernten Klinik zu sein
(nur fliegen ist schöner, kann ich da nur sagen...)
Die Voruntersuchung einschließlich dem Röntgen bestätigten die Diagnose
der Magendrehung. Nachdem der Versuch mittels Sonde, über die Speiseröhre
in den Magen zu gelangen, um diesen abzugasen misslang, wurde sofort
operiert. Der Magen war komplett einmal verdreht und schnürte somit die
Ein- (Speiseröhre) und Aus- (Darm) gänge ab. Das Problem hier sind die
vielen abgeschnürten Blutgefäße die wenn es zu lange dauert bis
eingegriffen wird, die Organe schädigen können und zum Kreislaufkollaps
mit Herzstillstand führen.
Die OP verlief bis auf häufige
Sickerblutungen im Unterfettgewebe reibungslos. Der Magen wurde gedreht
und fixiert. Da die ersten 8Tage nach solch einer schweren OP immer noch
kritisch bleiben, blieb sie für 3 Tage noch in der Klinik. Sie bekam hier
Infusionen und der Herzrhythmus wurde mittel EKG überprüft. Am dritten Tag
bekam sie dann auch die erste schlempeartige Nahrung auf normalem Wege
zugeführt was wir weitere 14 Tage noch fortsetzten. Bei Cessy spielten sicherlich viele günstige Faktoren eine
Rolle das sie alles den Umständen entsprechend gut überstand. Einmal ihre
gute körperliche Konstitution für ihr Alter von 10,5 Jahren, dann das
schnelle Handeln und dadurch der geringe Zeitabstand vom feststellen bis
zur OP und vor allem auch das kompetente Handeln der Tierärztin, Frau
Walter, während des Notdienstes in der Klinik.
Die Statistiken sehen
bei diesen Vorfällen nicht so rosig aus, ca. 60% der Hunde die den Weg in
die Klinik oder zum Tierarzt noch antreten und schaffen überleben die
Magendrehung dennoch nicht.
Natürlich ist die Gefahr einer Magendrehung bei allen Hundebesitzern
größerer Rassen allgegenwärtig. Man versucht vorzubeugen und das Risiko zu
minimieren, in dem man die Ruhe nach dem Fressen einhält, event. mehrmals kleinere
Mengen füttert und und und...
Allerdings eine Garantie auf
Verschonung bringt das alles nicht aber es verringert das Risiko. Wichtig
ist den Hund zu beobachten um Verhaltensauffälligkeiten zu erkennen und
gegebenenfalls schnell reagieren zu können.
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